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Historie

Schwarzer Adler, Bernau bei Berlin

Im 14. Jahrhundert, besonders zur Zeit der bayrischen Markgrafen, wurden in Folge der dauernden Fehden viele Klöster zerstört. Deren Mönche irrten ohne Obdach umher, fanden in anderen Klöstern Unterkunft, quartierten sich in Wirtshäusern ein oder lagerten auf Kirchhöfen. Diese Not veranlasste einige Pfarrer Gesellschaften aus Männern und Frauen, sowie Geistlichen und Laien, zu gründen, welche sich der vertriebenen Mönche und Pfarrer annahmen und die dafür erforderlichen Mittel durch Beiträge und Sammlungen aufbrachten. Diese Gesellschaften hießen zuerst Elendsgilden. Später erweiterete man das Gebiet der Wohltätigkeit. Man beherbergte Pilger, welche zu märkischen Heiligtümern wallfahrten, pflegte Kranke und arme Fremdlinge und teilte Almosen aus. Reiche Leute traten den Elendsgilden bei und schenkten ihnen Häuser, Güter, Land und Geld. Die Bischöfe erteilten den Mitgliedern Ablass und veranlassten dadurch noch mehr Leute den Gesellschaften beizutreten.

Berliner Straße, Bernau bei Berlin

Die Versammlung fand regelmäßig am Monatsersten, den Kalenden (Calendar), statt. Daraus entstand der Name „Kalandsbrüder“. Über den Bernauer Kaland erfahren wir folgendes:

Markgraf Ludwig bestätigte 1345 den von den Kalandsbrüdern gestifteten Katharinen-ltar in der Pfarrkirche. 1347 schenkte derselbe Markgraf der Kalandgilde die Abgaben eines Hofes in Kaulsdorf und zwar für immerwährende Zeiten. 1378 erlaubte der Bischof Dietrich von Brandenburg den kalandsbrüdern während des von ihm verhängten Interdikts, auf tragbaren Altären heilige Akte vorzunehmen (währenddessen keine kirchlichen Handlungen stattfinden durften). 1538 erhielten die Kalandsbrüder noch einen kurfürtslichen Schutzbrief.

Schwarzer Adler, Bernau bei Berlin, Kalandsklause

In späterer Zeit arteten Gilden aus. An den Versammlungstagen wurde ein großer Teil der Einkünfte vertrunken und verschmaust. Liederlichkeit und Ausschweifungen waren an der Tagesordnung. Sauf- und Fressbrüder wurden sie im Volksmund genannt. Die Folge war, dass die Kalandsbrüderschaften allmählich aufgehoben wurden, viele durch Reformation.

Das heutige Restaurant „Schwarzer Adler“ war das Versammlungshaus des Bernauer Kalands.

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